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Initiative Erinnern

 

 

Auf dieser Seite werden Sie Informationen über Initiativen und Projekte finden, die das Andenken an die Opfer des national-sozialistischen Unrechtsregimes in der Stadt Geilenkirchen lebendig halten und Demokratie und Toleranz in unserer Stadt fördern wollen.

Zu diesem Zweck haben sich im Januar 2011 erstmals Vertreter einiger weiterführenden Schulen unserer Stadt, der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde sowie engagierte Personen unter dem Motto „Initiative Erinnern“ getroffen. Sie haben verschiedene Initiativen gestartet, Projekte in unterschiedlicher Trägerschaft auf den Weg gebracht und diese in einer Informationsveranstaltung am 15. November 2011 in Haus Basten der Öffentlichkeit vorgestellt. Drei Projekte wurden unmittelbar danach vom Modellprojekt der Stadt Geilenkirchen „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ als förderungswürdig bewilligt:

  • ein Litfaßsäulenprojekt der Realschule Geilenkirchen
  • ein Projekt „Buch des Gedenkens“ in Verbindung mit einer „Route der Erinnerung“ für die vertriebenen und ermordeten Geilenkirchener Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens
  • zwei „Interaktive Stadtkarten“ zu: Jüdisches Leben in der Stadt Geilenkirchen und Verfolgte des NS-Regimes in unserer Stadt – Geilenkirchen um 1930 / Geilenkirchen heute

Im Januar wurde ein Antrag für ein „Stolperstein-Projekt“ (s.u.) an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Geilenkirchen eingebracht, der von den meisten in der „Initiative Erinnern“ engagierten Schulen, Institutionen und Personen getragen wird. In einem beeindruckenden und einstimmigen Beschluss stimmte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Geilenkirchen am 8. Februar 2012 einem Stolperstein-Projekt für die Stadt Geilenkirchen zu.

Im Frühjahr 2012 starteten Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten „Gedenkblätter“ (Anita-Lichtenstein-Gesamtschule); Recherchen zur Unterstützung französischer Zwangsarbeiter durch eine Geilenkirchener Schülerin, der Anklage und dem Prozess gegen sie und die Umsetzung des Ratsbeschlusses für Stolpersteine. Dabei freuen wir uns über Unterstützung und Mitarbeit engagierter Mitbürger, die sich für Demokratie und Toleranz aktiv einsetzen möchten.

Der Schwerpunkt des Engagements der im Netzwerk „Initiative Erinnern“ engagierten Schulen, Institutionen und Personen liegt aktuell bei der ehemaligen jüdischen Gemeinde Geilenkirchen. In unserer Stadt war vor der Shoah mit ca. 130 Bürgerinnen und Bürgern jüdischen Glaubens eine der größten jüdischen Gemeinden in der Region Aachen beheimatet. Zentrum jüdischen Lebens waren Synagoge und jüdische Schule am heutigen Synagogenplatz mitten in Geilenkirchen.

Unmittelbar nach der Reichspogromnacht wurden die Geilenkirchener Juden gewaltsam aus der Stadt abtransportiert, vertrieben, später deportiert und in KZs – Auschwitz, Izbica, Kozle, Majdanek, Minsk, Sachsenhausen, Sobibor, Theresienstadt, Treblinka, Riga oder an unbekannten anderen Orten – ermordet.

Wo haben sie unter uns gewohnt, mit uns gelebt?
Welches kulturelle Erbe erinnert noch an sie?
Was ist mit ihnen geschehen?

Wir dürfen sie nicht vergessen!

Wir müssen ihnen durch unser Erinnern wieder einen Platz in unserer Stadt, in unserer Mitte geben.

Wir müssen sie wieder in die Geschichte unserer Stadt zurückholen:
ihre Namen
ihr Schaffen
ihr Leben

Wir dürfen nicht vergessen – auch um der Zukunft willen!

Die Gefahr besteht:
was wir verdrängen, wird sich wiederholen.

Engagieren Sie sich – helfen Sie mit:

  • mit Ihren Erinnerungen
  • mit Ihren Fotos
  • mit Ihren Büchern und Texten
  • mit Ihren Ideen und Vorschlägen
  • durch Ihre Mitarbeit bei konkreten Projekten

Wenn Sie die „Initiative Erinnern“ unterstützen können und möchten, teilen Sie uns das mit unter dem Stichwort „Initiative Erinnern“ an die Anita–Lichtenstein-Gesamtschule, Pestalozzistraße 27 in 52511 Geilenkirchen.

Stolpersteine

Stolpersteine werden vor Häusern auf Gehwegen verlegt, wo ehemals jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger unter uns gelebt haben, die während der NS-Zeit verfolgt, vertrieben, ermordet wurden.


Der Künstler Gunter Demnig bei der Verlegung von Stolpersteinen in Geilenkirchen.

Foto: Karl-Heinz Nieren

 


Stolpersteine für Alwin und Selma Gottschalk – verlegt am 05.03.2013 in Geilenkirchen

 Foto: Karl-Heinz Nieren