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Friedenskundgebung zum Ukraine-Krieg

Ansprache des Schulleiters, Herrn LGED Böken, zur Friedenskundgebung am 04.03.2022 anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine

Ich bin beeindruckt von der Menge der Personen, die heute hier unser Zeichen des Friedens für die Ukraine unterstützen! Danke an alle, die heute hierher gekommen sind oder sich auch schon auf dem Weg zum Markt mit und mit dem Marsch angeschlossen haben!

Wir alle verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg, den der russische Präsident in der Ukraine führt! Wir alle sind entsetzt von den Bildern, die nunmehr seit mehr als einer Woche tagtäglich zu sehen sind!

Vor ziemlich genau 19 Jahren hat der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die Nichtbeteiligung Deutschlands am Irak-Krieg beschrieben mit den Worten:

“Die Völker der Welt wünschen den Frieden. Sie wünschen die Herrschaft des Rechts, die Grundlage jeder Freiheit ist. Dafür arbeiten wir. ”

Ich frage mich, wie unser Altkanzler ruhig schläft, während sein Freund die Ukraine in völkerrechtswidriger und menschenverachtender Weise überfällt. Dieser Überfall ist durch nichts zu rechtfertigen und verhöhnt alle diplomatischen Bemühungen der letzten Jahrzehnte!

Der 24. Februar hat das wahre Gesicht des russischen Präsidenten offengelegt. Wir sind unendlich traurig, dass wir mitten in Europa wieder Krieg haben, der aber nach offizieller Lesart in Russland nicht einmal so genannt werden darf.

Selbst Bekundungen des Mitgefühls für die unschuldigen Opfer in den ukrainischen Dörfern durch Kinder, die Blumen vor der ukrainischen Botschaft in Moskau niederlegen möchten, werden durch die staatlichen Organe brutal niedergemacht.

Das alles ist unerträglich! Wer dazu schweigt, handelt ebenso menschenverachtend!

Für mich persönlich sind die Ereignisse rund um Kiew eine Art Deja-vu. Als junger Kollege, gerade einmal fast zwei Jahre im Dienst, habe ich nach dem Zerfall der Sowjetunion mit Schülerinnen und Schülern meiner damaligen Schule Lebensmittelpakete gepackt, die nach Kiew gebracht worden sind, um der Bevölkerung dort zu helfen. Nun, etwa zwei Jahre vor meinem Ruhestand ist es wieder Kiew und wieder ist Hilfe nötig!

Ich danke allen, die heute hier erschienen sind, um ein deutliches Zeichen für den Frieden zu senden! Wir solidarisieren uns mit dem Volk der Ukraine und mit allen Bürger*innen Russlands, die den brutalen Kurs ihres Präsidenten nicht mittragen wollen und entsprechenden Repressionen ausgesetzt sind. Dieses heutige Friedenszeichen ist keine Aktion gegen Russland, sondern eine Aktion gegen die Politik des russischen Präsidenten!

Ich hoffe, dass die folgenden Zeilen aus der ukrainischen Nationalhymne noch lange Bestand haben bzw. wieder wahr werden:

„Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben,
noch wird uns lächeln, junge Brüder, das Schicksal.
Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne,
und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.“

Ich danke euch und Ihnen für das Zeichen der Solidarität und des Friedens! Danke an die Unterstützer*innen der heutigen Veranstaltung, allen voran die Stadt Geilenkirchen!