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Auschwitz-Projekt

Bundesarchiv, Bild 175-04413 / CC-BY-SAAm 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit, nachdem noch in den letzten Tagen vor der Befreiung Märsche von Insassen in den Tod durch die deutschen Befehlshaber angeordnet worden waren. Das Leid, welches in deutschem Namen noch in den letzten Tagen vor der Befreiung des Lagers über die Insassen gebracht worden ist, ist für uns alle heute unbegreifbar. Umso wichtiger ist es, den nächsten Generationen diese schlimmen Greueltaten, die in deutschem Namen im vergangenen Jahrhundert begangen wurden, in Erinnerung zu behalten. Wer sich an diese Schrecken nicht erinnert, macht sich auch heute noch mitschuldig!

Daher ist es für uns nur konsequent, dass wir zum Ende dieses Schuljahres erstmalig ein Projekt durchführen, welches die unmittelbare Begegnung unserer Schülerinnen und Schüler mit den Greueltaten der Nationalsozialisten ermöglicht. Am kommenden Mittwoch, 06.07.11, wird der gesamte 9. Jahrgang zu einer Kurzreise nach Auschwitz aufbrechen, um direkt vor Ort Eindrücke zu sammeln, Eindrücke, die mit Sicherheit unter die Haut gehen werden.

Unter anderem werden wir Wilhelm Brasse treffen, der als polnischer politischer Häftling im Auftrag der Nationalsozialisten die Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz fotografieren musste. Diejenigen, die sich vorab eine kurze Sequenz von Wilhelm Brasse anschauen wollen, können dies hier auf Youtube!

In der anschließenden Projektwoche wird die Reise aufgearbeitet und schließlich zum Schulfest am 16.07.11 präsentiert.

Im Namen der gesamten Schulleitung danke ich an dieser Stelle den Kollegen Herrn Wolynski, Herrn Bani-Shoraka und Herrn Holl für die Vorbereitung und Planung des gesamten Projekts!

Zur Vorbereitung der Reise empfehlen wir die Auschwitz-Erinnerungs-Webseite: http://www.kz-auschwitz.de!

Uwe Böken

 


Tag 1: Donnerstag, 07.07.2011

Bei 33 Grad und Sonne haben wir Krakau zunächst per pedes und mit Stadtführerin erkundet. Dabei war der ehemlige Königspalast mit der Basilika des Erzbischofs von Krakau der Höhepunkt. Es ist schon sehr beeindruckend, auf den Spuren von Papst Johannes Paul II. zu wandern. Anschließend haben wir die Stadt in Kleingruppen erkundet. Morgen werden wir dann nach dem Frühstück in das ehemalige KZ nach Auschwitz fahren! Wenn der Internetzugang nicht überlastet ist, gibt es in Kürze weitere Informationen!


Tag 2: Freitag, 08.07.2011

Besuch des Konzentrationslagers AuschwitzDer schwerste Tag der Reise, der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz und des Außenlagers Auschwitz-Birkenau. Wenn heute 15-Jährige schweigend vor einem Berg von Kinderschuhen oder Frauenhaaren stehen, dann wird jedem Anwesenden der Schrecken der Nazi-Diktatur spürbar. Der Gang durch die Barracken des Lagers, der Blick auf die Selektionsrampe oder der unmittelbare Kontakt zur Versuchsstätte des "Lagerarztes" Dr. Mengele lassen schaudern. Zwischen den Schülerinnen und Schülern kam es im Laufe des Besuches zu unzähligen Gesprächen über diese Greueltaten. Am morgigen Samstag werden wird u.a. in einer Gesprächsrunde unsere Eindrücke austauschen.

Für die ALG haben wir am Mahmal für die ermordeten Juden in Birkenau nach jüdischem Brauch einen Stein abgelegt, den wir vom Gelände der Schule mitgebracht hatten.


Tag 3: Samstag, 09.07.2011

Eine in Worten unbeschreibbare Erfahrung war für uns alle das Gespräch mit dem Mann, der von 1941 bis 1945 als Häftling in Aschwitz im Auftrag der Lagerleitung sämtliche Fotos angefertigt hat. Wenn eine Gruppe von etwa 60 Neuntklässlern einem fast 94-Jährigen an den Lippen klebt, weil das Geschilderte einfach so unvorstellbar und tief gehend ist, dann fehlen einfach zurzeit die Worte, dies auszuformulieren.

Darüber hinaus haben wir das in der Fabrik Oskar Schindlers eingerichtete Museum besichtigt. Auch diese Ausstellung ermöglicht das Aufnehmen der Eindrücke mit allen Sinnen.